Marktplätze

0001 Senfflasche In unserem ach so schönen Land gibt es einen unglaublichen Mangel:

Es gibt zu wenig Marktplätze.

Es soll sogar Orte geben die nicht mal einen einzigen Marktplatz haben. UNGLAUBLICH. Kein Wunder das es mit der menschlichen Kultur langsam aber sicher den Bach runter geht (Bäche haben wir genug – abgesehen von den afrikanischen Trockenregionen, da geht dann halt keine Kultur verloren … ).

Marktplätze sind der Inbegriff all dessen, was eine Kultur ausmacht:

  • hier treffen sich alle Teile einer Gesellschaft (abgesehen von den faulen Säcken, die den ganzen Tag zu Hause rumsitzen)
  • hier wird Handel getrieben, wie in alten Zeiten (von Mensch zu Mensch und nicht von Mensch zu Maschine – der einstmalige Buchhändler lässt grüßen)
  • Kommunikation funktioniert noch richtig verbal und mit vollem Körpereinsatz (keine Rechtschreibprüfung, keine emoticons und schon gar keine likes)
  • traditionell ein Ort für den guten alten Prager Pranger; wird heute leider viel zu selten benutzt, war aber eine ehrliche Art der Diffamierung, nicht wie heute wo tausende Nichtpersonen ihren Müll über Gesichtsbuch abschießen.
  • früher gab es hier auch noch Gaukler und Spielleute, die heute leider etwas selten geworden sind. Aber man findet auch heute noch manch komischen Vogel.
  • in der handelsfreien Zeit werden sie auch für Kundgebungen und Demonstrationen genutzt (ein kleines Zeichen von  Demokratie), leider darf da wirklich jeder demonstrieren und kundgeben, so wie diese ewig Gestrigen, die sich Namen mit gida am Ende geben oder diese Typen, die mal einen Barbier aufsuchen sollten und denen ein Schneider auch weiter helfen könnte.
  • und dann finde ich Marktplätze nach absolut wichtig um einen guten Platz für einen Scheiterhaufen abzugeben

Scheiterhaufen sind heute leider fast vollständig in Vergessenheit geraten – schaut mal bei google.

Was ist aus der guten Tradition der Hexenverbrennung geworden?

Gibt es keine Hexen mehr?

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Recht und Sonstiges

0001 Senfflasche Diese Woche gab es mal wieder so eine interessante Meldung Homosexuelle Hortleiterin muss Job aufgeben.

Die Caritas nötigt eine Frau zu einem Aufhebungsvertrag (im Allgemeinen nichts besonderes, gibt es ja Zigtausende jedes Jahr), nur in diesem Fall hat dieser kirchliche Verein ein Problem damit, daß eine Frau eine Frau (meine Grammatikprüfung hat auch ein Problem damit) heiraten will.

Kleiner Auszug aus dem Grundgesetz:

” Artikel 6
(1) Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung.”

und da hätten wir auch noch:

“Artikel 4
(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.”

Da steht nirgendwo etwas, daß Ehe oder Familie etwas mit Frau und Mann zu tun hat. Wäre im Bezug auf Kirche ja sowieso unpassend, sind ja alles Kerle und Familien dürfen die ja auch nicht haben.

Zölibat sorgt immerhin dafür, daß die sich nicht vermehren dürfen. Nicht dürfen heißt natürlich nicht, nicht machen.
Mit welchem gottverdammten Recht setzt sich dieser Verein immer wieder über das Grundgesetz hinweg?

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Vorratsdatenspeicherung

0001 Senfflasche Juhu wir kriegen endlich die Vorratsdatenspeicherung.

Der Dicke hats geschafft und der Kleine muss den Mist jetzt umsetzen.

Super endlich sind wir im Kreis der ganz großen Überwacher; jetzt kann uns nichts mehr passieren, weil jetzt haben wir Daten ohne Ende. Kein Terrorist und kein Schwerverbrecher wird es jetzt noch wagen sich oder andere umzubringen oder anderweitig zu schädigen – die Daten werden das schon richten.

Wozu brauchen wir noch Polizei und Verfassungsschutz und Konsorten? Wir haben Daten.

Ja gut wir haben nicht alle Daten, mit soviel können wir auch nicht umgehen (High-Tech Standort Deutschland).

Schade, wär echt schön wenn wir auch alle eMails sammeln würden.

Wenn irgend jemandem mal wieder der Rechner verreckt, nicht verzagen, ein Anruf in Berlin und alle eMails sind wieder da.

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Hans Guck in die Luft

0001 Senfflasche Hans Guck in die Luft ist tot.

Wenn man früher durch die Stadt gegangen ist konnte man noch Leute sehen und von diesen gesehen werden. Heute sieht man nur noch verkrümmte Wesen, die Köpfe nach unten geneigt, die Finger in merkwürdigen Bewegungen über eine Glasscheibe wandernd. Wir sind nicht in einem der urkomischen Zombiefilme gelandet – nein (leider nicht – schwule Zombies – total interessantes Thema) es ist die verdammte Realität da draußen. Gut es gibt die verkrümmten Wesen auch ohne Glasscheibe, aber bei denen kommt das vom Alter. Die anderen sind die Opfer dieser merkwürdigen Moderne, welche uns dem Irrglauben folgen lässt, das always ultra – sorry – always online der Sinn des Lebens ist.

Das weiße f auf blauem Grund war einer der ersten erfolgreichen Onlinehalter.

  • Super ich habe genießt – das muß die Welt wissen.
  • Super ich poste gerade – das muss die Welt wissen.
  • Hey wir sollten uns mal sehen (wie soll das nur funktionieren mit Glasscheibe in der Hand?) – post
  • Ich hab jetzt 23,5 Freunde – post
  • Wir haben Wetter – muss mal eben die Wetterapp checken – ja Wetter ist da – post
  • Bumbs – ähh aua – was war das? Mal google checken – ah ein Laternenpfahl – post
  • Wo ist nur der like Button? Total cooler Laternenpfahl …

Man könnte meinen das in diesem Gesichtsbuch alles gut ist – alles Freunde – alles zum liken. Da wird nicht gemobbt, nicht fertig gemacht und schon gar nicht gemeckert – sind ja alles Freunde. Und mit Freunden muss man ja alles teilen – schon mal im realen Leben versucht alles zu teilen? Nein das ist mein Handy, mein Auto, mein Haus, meine Freundin, mein Essen, meine Niere …

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